Samstag, 23. November 2013

Reglementierung der Social-Media Nutzung von Lehrkräften

Soziale Netzwerke boomen mehr und mehr. Längst ist in ihnen nicht mehr nur die "jüngere Generation" vertreten. Fast scheint es so, als habe jeder, der heute noch am sozialen Leben einer Gemeinschaft teilnehmen will, Mitglied bei Facebook etc. zu sein. Mittlerweile sind bereits zahlreiche Vertreter jener Generation, die in ihrer Kindheit noch nicht einmal wussten, wie ein Computer aussieht, mit ihren Avataren im Netz unterwegs. Da ist es auch irgendwie logisch, dass unter denen auch der ein oder andere Lehrer ist. Schüler und Lehrer begegnen sich nun auf diesen Plattformen, kommunizieren miteinander, bestätigen Freundschaftseinladungen, laden private Bilder hoch und so weiter. Die Frage ist aber: wirkt sich das negativ auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis aus?
Die Kultus-beamten von Rheinland-Pfalz haben diese Frage mit Ja beantwortet und im Juli 2013 ein Gesetz verabschiedet, welches den Lehrkräften des Bundeslandes Facebook-Freundschaften mit ihren Schülern untersagt.
Mir erscheint das so, würde man den ganzen Garten abbrennen in dem ein bisschen Unkraut wächst. Aber warum den nicht Unkraut jäten? Sicher ist ein Verbot vorerst eine schnelle und effektive Lösung eines Problems, von dem ich nicht weiß, ob es wirklich existiert oder nur aus Angst vor davor gehandelt wurde. Tatsache ist, dass soziale Umgangsformen im Netz extrem leiden. Haben die kommunizierenden Personen über das soziale Netzwerk hinaus auch noch in der Realität miteinander zu tun, leiden dann auch die Umgangsformen im echten Leben. Die Befürchtung (oder Tatsache?), dass auch das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, ist sicher nicht ganz unberechtigt.
Doch entspricht die Nutzung von sozialen Netzwerken definitiv dem Zeitgeist und als Lehrer nicht mit diesem zu gehen kann auch dem Lehrer-Schüler-Verhältnis schaden. Vielmehr halte ich es für angebracht jene Kommunikationsplattformen der Zukunft so zu zivilisieren, wie es vor langer Zeit auch in der Realität geschehen ist. Menschliches Zusammenleben funktioniert auf Dauer nur durch Respekt und ebenso verhält es sich auch in der virtuellen Welt. Es sollte also vielmehr darüber nachgedacht werden, wie dieses Verhältnis zwischen Lernendem und Lehrkraft trotz bzw. mit Sozialen Netzwerken erhalten werden kann. Ein Anfang wäre zum Beispiel, dass die Lehrer nicht denselben Fehler wie viele Ihrer Schüler machen und zu viele private Informationen preisgeben. Es ist einfach unklug, wenn Herr Henke, Klassenlehrer der 7b, der Facebook-Welt bekannt gibt, dass er soeben einen Strafzettel für Falsch parken vor der Turnhalle bekommen hat, auch wenn das Kevin, Justin und 27 anderen gefällt...

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