Diese Behauptung ist sehr absolut und
sicher als Provokation gedacht.
Zuerst einmal erachte ich es als
durchaus wichtig im Zeitalter des Internets mit dem Zeitgeist zu
gehen, aber wenn wir das nicht täten, gäbe es ja auch das Seminar
„Philosophieren mit social Media“ nicht.
Außerdem sollte man die Tatsache
anerkennen, dass Schüler von Natur aus faul sind (Studenten übrigens
auch)! Man sollte also von Schülern nicht erwarten, dass sie die
Treppe in den 11. Stock nehmen, wenn sie auch den Aufzug benutzen
könnten.
Wikipedia ist mittlerweile der wohl
einfachste, aber vor allem schnellste Weg sich Informationen zu
beschaffen. Insofern besteht für mich weniger die Frage OB Schüler
Wikipedia nutzen sollten, sondern vielmehr WIE Schüler es nutzen
sollten.
Um sich kurz über ein Thema zu
Informieren, um einen Überblick zu gewinnen halte ich die
Online-Enzyklopädie durchaus für geeignet. Ein ganz entscheidender
Vorteil von Wikipedia ist dabei die Verlinkung von Stichworten
innerhalb der Artikel. Versteht man also ein Fremdwort nicht oder
entstehen Fragen zu einem bestimmten Begriff, so kann man diese ganz
einfach mit einem Klick auf das betreffende Wort klären.
Vorausgesetzt, die in den Artikeln enthaltenen Fachinformationen
entsprechen der Wahrheit, kann somit sehr schnell nicht nur breites,
sondern auch tiefes Wissen entstehen. Die Verlinkung von Begriffen
vereinfacht auch das Verstehen komplexerer Sachverhalte, was vor
allem für die Anwendung in Naturwissenschaftlichen Fächern von
Nutzen sein kann. Ein weiterer Vorteil von Wikipedia ist die Angabe
der Quellen, mit denen dann die Recherche vertieft werden kann. So
könnten sich die Schüler zum Beispiel über einen Wikipedia-Artikel
einen Überblick zu einem Thema verschaffen, um sich dann mit der
unten stehenden Literatur näher damit zu befassen. Allerdings würde
ich mir dazu noch mehr Zitate wünschen. Diese würden es dem Leser
ermöglichen konkret nachzuvollziehen auf welchen Seiten der
jeweiligen Literaturquelle welche Information zu finden ist.
Das Hauptproblem der Benutzung von
Wikipedia dürfte wohl die fragliche Stichhaltigkeit der
Informationen sein. Nur darf man Büchern als Gegenstück keineswegs
den alleinigen Anspruch auf die Wahrheit zuschreiben. Auch diese
können falsche Informationen vermitteln, auch wenn das weitaus
seltener der Fall ist. Es bedarf also eines kritischen Umgangs mit
den Artikeln von Wikipedia. Dafür müssen die Schüler zuerst einmal
sensibilisiert werden. Eine ganze Unterrichtsstunde zum Thema
Wikipedia halte ich durchaus für angebracht, zumal das Thema nahezu
alle Fächer betreffen dürfte.
Die entscheidende Frage, die sich nicht
nur die Schüler, sondern auch die Lehrer beantworten sollten ist,
wie man denn nun die Glaubwürdigkeit eines Artikels prüfen kann.
Ich habe darauf in den verlinkten Artikeln keine Antwort gefunden. Im
Grunde wird der Frage immer nur ausgewichen. Am besten kommt man
vermutlich, wenn man generell alle Informationen anzweifelt oder
zumindest Stichproben anhand der angegebenen Literatur durchführt.
Ob man das aber von einem Schüler der 8. Klasse (oder niedriger)
verlangen kann, wage ich zu bezweifeln.
Um also auf die anfangs gestellte Frage
zurückzukommen: Ich bin durchaus der Meinung, dass Schüler
Wikipedia benutzen sollten, um sich mit einem bestimmten Sachverhalt
vertraut zu machen, doch sollten sie die vermittelten Informationen
niemals als absolute Wahrheit ansehen. Bei der Erarbeitung eines
Vortrages oder einer schriftlichen Arbeit sollte Wikipedia jedoch
nicht als Quelle dienen. In diesem Falle ist das heranziehen der in
den Artikeln angegebenen Literatur (und weiterer Literatur) schon
erstrebenswert.
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Arbeitsauftrag:
- Informiert euch im Internet zu den
Vor- und Nachteilen von Wikipedia:
… und weitere Webseiten
- Diskutiert in der Gruppe die Frage
„Wie kann ich die Zuverlässigkeit der Informationen aus den
Wikipedia-Artikeln prüfen?“ und erstellt aus den gefundenen
Antworten eine Mindmap.
Mindmap-Auftrag gefällt mir!
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